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Hello my Love,
während ich im letzten Blogpost ausführlich darüber geschrieben habe, was Verletzlichkeit ist und was sie nicht ist, soll es in dem heutigen Blog um die Anwendung der Verletzlichkeit im Alltag gehen. Wir wollen heute zu folgenden Themen sprechen:
Sich verletzlich zu zeigen ist auch für mich eine große Herausforderung. Es bedeutet, sich dem anderen zu zeigen ohne einen Einfluss auf das Ergebnis zu haben. Aber die gute Nachricht ist, dass du es bereits jetzt schon jeden Tag machst. Denn es gibt sicher jemanden in deinem Leben den du liebst. Hast du einen Einfluss darauf, ob diese Person dich ebenfalls liebt? Hast du einen Einfluss darauf, dass diese Person bei dir bleibt? Hast du einen Einfluss darauf, dass diese Person gesund bleibt? Wir haben keinen Einfluss auf geliebte Menschen und doch lieben wir diese jeden Tag. Das ist eine unheimlich verletzliche Handlung. Jemanden zu lieben ist verletzlich.
Um die Frage “wie schaffst du es Verletzlichkeit in deinen Alltag einzubauen” zu beantworten, schauen wir uns mal an, was denn im Weg steht. Warum hast du Angst dich zu zeigen? Meistens stehen der Verletzlichkeit die folgenden Gedanken im Wege:
Es ist die Angst vor Ablehnung und dem Entzug der Zugehörigkeit. Wir alle möchten akzeptiert werden und uns zugehörig fühlen. Deshalb machen oder sagen wir oftmals die “richtigen” Dinge, anstatt unsere innere Wahrheit. Deshalb zeigen wir uns nie vollständig. Verletzlichkeit ist das Letzte, was wir anderen zeigen, aber das Erste, wonach wir in anderen suchen. Wie fühlt es sich denn für dich an, wenn eine Freundin sich dir gegenüber verletzlich zeigt? Was denkst du in diesem Moment über diese Freundin? Fühlst du dich ihr mehr verbunden oder weniger? Empfindest du ihre Verletzlichkeit als Schwäche oder als Stärke?
Viele empfinden Verletzlichkeit als Schwäche. Die Wahrheit ist jedoch, dass es der beste Maßstab für Mut ist. In welchem der nachfolgenden Beispiele ist Verletzlichkeit Schwäche:
In keinem oder? Es ist ein Mythos, dass Verletzlichkeit Schwäche ist. Wenn du es schaffst, über deine Ängste von Ablehnung und dem Entzug der Zugehörigkeit hinwegzugehen und dich verletzlich zeigst, wirst du merken, dass du genau das Gegenteil zurückerhalten wirst. Du wirst dich akzeptiert fühlen und deinen Mitmenschen noch näher. Wichtig ist jedoch, wem du dich verletzlich zeigst und das führt uns zur zweiten Frage: “Woran merkst du, dass du dich dem Menschen gegenüber anvertrauen kannst?”.
Es ist ein klassisches “Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei” Problem. Musst du jemandem erst vertrauen, um dich verletzlich zu zeigen oder musst du dich erst verletzlich zeigen, um jemandem zu vertrauen. Dabei geht es um die Frage, wie Vertrauen letztlich entsteht. Dazu würde ich dich gerne einladen die folgende Frage zu beantworten: wann vertraust du jemandem? Woran machst du es fest, dass du jemandem vertrauen kannst? Bei mir persönlich mache ich es daran fest, wie mein Gegenüber mit den Geschichten umgeht, die ich ihm anvertraut habe. Behält er sie für sich oder erzählt er sie rum. Kann ich mich darauf verlassen, dass mein Gegenüber seine Versprechen einhält.
Vertrauen entsteht nicht von heute auf morgen. Vertrauen wächst mit der Zeit und es wächst durch das Anvertrauen von zunächst kleinen Geheimnissen, die immer weiter gesteigert werden, bis du der Person so sehr vertraust, dass du die harten und schweren Geheimnisse auspacken kannst, ohne zu befürchten, dass es gegen dich verwendet wird. Zeige dich verletzlich diesen Personen, die es verdient haben, deine Geschichte zu hören. Es werden sicherlich nicht viele Personen sein, aber diese Verbindungen brauchen wir, um ein glückliches Leben zu führen. Wir brauchen Menschen, auf die wir uns verlassen können, denen wir vertrauen und die uns durch schwere Tage begleiten. Und diese Menschen findest du durch Verletzlichkeit.
Es kann durchaus passieren, dass deine Gegenüber nicht bereit für deine Verletzlichkeit sind. Nicht weil deine Verletzlichkeit etwas Schlechtes ist, sondern einfach aus dem Grund, dass diejenigen sich selbst nicht verletzlich zeigen wollen. Diese Menschen neigen dazu Vorschläge zur Lösung deines Problems oder dieses herunterzuspielen. Sie zeigen dir damit ihre Sympathie, aber nicht ihre Empathie. Empathie ist nicht unsere Standard-Reaktion. Um Empathie zu empfinden, müssen wir in dieses Gefühl des Anderen rein und es selbst nachempfinden können. Das erfordert Verletzlichkeit. In so einem Fall kann klare Kommunikation und ein Step-by-Step Approach sehr hilfreich sein. Sage klar und deutlich, dass du nur jemanden brauchst, der dir zuhört. Vertraue diesen Personen erst kleinere Teile von dir an und steigere diese, wenn sie sich dein Vertrauen verdient haben. Je früher du erkennst, welchen Personen du dich öffnen darfst, ohne Angst haben zu müssen, dass du verletzt wirst, umso besser. Diese Menschen sind es wert, dass du deine Zeit mit ihnen verbringst und ihre Meinung zählt. Alle anderen Menschen können Teil deines Lebens sein, aber deren Meinung zählt nicht.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Blog Impulse geben konnte und freue mich zu hören, wie dir der Blog-Beitrag gefallen hat.
XOXO, Mirela
Weiterführende Links:
Die Gaben der Unvollkommenheit – Brene Brown
LLY - Learn to Love Yourself
Höhenstr. 21, 70736 Fellbach